Bücher der letzten Monate..

Neben einer schier niemals enden wollenden Liste an Lektüren für die Universität, habe ich es jedoch auch geschafft etwas anderes zu lesen. Zum verbloggen hat es meist nicht gereicht (auf meinem Instagram Profil Slipsofpaper geht da schon mehr) aber nun möchte ich die Gunst der Stunde nutzen und euch ein paar Bücher nennen, die mich wirklich begeistert haben.

Anfangen möchte ich mit dem Ende, und zwar mit dem Buch das ich gerade erst vor wenigen Stunden beendet habe:

Bildschirmfoto 2019-05-12 um 11.19.25Ehre
Elif Shafak
Roman
Erschienen: 2014
528 Seiten Taschenbuch
Kein und Aber
ISBN 978-3-0369-5676-3

Klappentext:
Ein opulenter Roman über Liebe, Familie und eine Tat, deren Wucht niemanden unberührt lässt.
Die Zwillingsschwestern Pembe und Jamila sind ein Herz und eine Seele. Doch während Jamila ihre Zukunft in einem kleinen kurdischen Dorf sieht, strebt Pembe nach mehr und zieht mit ihrem Mann und ihren drei Kindern nach London. Sie ahnt noch nicht, dass über ihrer Familie ein unfassbares Unheil schwebt. Ein bewegender Roman über Hoffnung und Verlust, Vertrauen und Verrat, Liebe und Ehre. (Quelle)

Kommentar: OH MY wieso habe ich denn diese Autorin erst jetzt entdeckt??! Das Buch ist wirklich bestechend, betörend und die Charaktere sowie der dramatische Verlauf der Geschichte werden einem in einer mosaikartig angeordneten Geschichte Stück für Stück näher gebracht. Wo sind die Grenzen der Liebe- der Liebe für deine Familie, Kultur und der schmale Grad der alles zum kippen bringt wenn du diese zwei Dinge vermischt und gegen einander ausspielst. Durch dieses hat man die Möglichkeit einzutauchen, hinzuhören und zu versuchen zu verstehen. Ich bin hin und weg!

9783734105999_CoverDer zweite Reiter
Alex Beer
Roman
Erschienen: 2017
384 Seiten
Limes Verlag
ISBN 978-3-8090-2675-4

Klappentext: Wien, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Der Glanz der ehemaligen Weltmetropole ist Vergangenheit, die Stadt versinkt in Hunger und Elend. Polizeiagent August Emmerich, den ein Granatsplitter zum Invaliden gemacht hat, entdeckt die Leiche eines angeblichen Selbstmörders. Als erfahrener Ermittler traut er der Sache nicht über den Weg. Da er keine Beweise vorlegen kann und sein Vorgesetzter nicht an einen Mord glaubt, stellen er und sein junger Assistent selbst Nachforschungen an. Eine packende Jagd durch ein düsteres, von Nachkriegswehen geplagtes Wien beginnt, und bald schwebt Emmerich selbst in tödlicher Gefahr… (Quelle)

Kommentar: „Der zweite Reiter“ von Alex Beer stand schon sehr lange auf meiner Leseliste. Die Kriminalgeschichte rund um den Kommissar August Emmerich und seinem Assistenten Winter – der durch gute Beziehungen vom Frontdienst verschont geblieben ist- ist fein und spannend.
Die Geschichte lebt finde ich vor allem von den kleinen Einblicken in das Leben verschiedenster Menschen in der Zeit nach dem 1 WK in Wien.
Davon hat mich das Buch wirklich überzeugt: die klare und eindrückliche Stimmung des Wiens Ende 1919. Eine Stadt die hungert, voll von Kriegsverlierern und das was von ihnen übrig geblieben ist. Menschen die den Krieg überlebt haben aber immer noch jeden Tag ums überleben kämpfen… ich finde das eintauchen in die Stimmung Wiens einfach nur großartig! Leseempfehlung… und ich freue mich, denn ich hab gesehen, es gibt noch zwei Folgebänder !

Bildschirmfoto 2019-05-12 um 13.53.21Eva schläft
Francesca Melandri 
Roman
Erschienen: 2018
440 Seiten
Wagenbach Verlag
ISBN 978-3-8031-2805-8

Klappentext:

»Nur einmal in ihrem Leben konnte sich meine Mutter Gerda der Liebe eines Mannes gewiss sein, und ich der eines Vaters. All die anderen kamen und gingen wie ein Wolkenbruch im Sommer.«

Eva ist Anfang vierzig, als sie einen Anruf von dem Mann erhält, der in ihrer Kindheit eine Zeitlang die Rolle des Vaters einnahm, bevor er scheinbar für immer verschwand: Vito Anania. Er liegt im Sterben und möchte Eva noch einmal sehen. Sie reist mit dem Zug von Südtirol quer durch Italien in den äußersten Süden.
In ihrer Vorstellung entfaltet sich ihre ganze Kindheit in Südtirol: Sie wuchs im Schatten der politischen Verwerfungen einer Region auf, die drei Jahrzehnte lang der Spielball bedrohlicher Allianzen war und dann endlich den Aufbruch in die Autonomie wagte. Doch noch stärker wurde Evas Kindheit geprägt von der Liebe ihrer Mutter, der im Leben nichts geschenkt wurde.
Der Roman einer Provinz ohne Vaterland und eines Mädchens ohne Vater. (Quelle)

Kommentar: Nachdem Melandris Buch „Alle, außer mir“ mein Absolutes Highlight im Jahr 2018 war, musste ich auch „Eva schläft“ von ihr lesen. Bei der Lesung im Literaturhaus Salzburg, bei der ich letztes Jahr war, hat sie erwähnt, dass es sich bei #evaschläft #alleaußermir und #übermeereshöhe um eine Trilogie handelt. Nicht die Charaktere sind das bindende Glied- sondern verschwiegene Aspekte der italienischen Geschichte.
In diesem Fall geht es um die Geschichte Südtirols der letzten 100 Jahre. Vor diesem Hintergrund spielt sich die Geschichte von Evas Familie ab- voller Entbehrungen, bitterer Armut und kleinen Augenblicken der Hoffnung. Ich kann’s nicht anders sagen: ich bin Francesca Melandi literarisch hoffnungslos verfallen!

Hoffe wir lesen bald wieder voneinander!

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